Erschießung in Krems – Filialleiter vom MERKUR will sich an nichts erinnern

Tageszeitung Österreich

Seltsam: Da eröffnen in Krems Polizisten das Feuer auf zwei jugendliche Tatverdächtige im MERKUR-Markt, den einen legen sie dabei um, den anderen verletzen sie schwer. Der Filialleiter „will sich an nichts erinnern“, obwohl er bei den Schüssen im Gebäude anwesend war, so zumindest die Tageszeitung ÖSTERREICH vom 7.8.09. Also, ich als Redakteur würde dieses „nicht erinnern wollen“ nicht so kommentarlos hinnehmen, sondern mich auf die Beine stellen. Doch ich habe ja auch keine ganzseitige Werbung des MERKUR in der besagten Ausgabe des selben Blattes bezahlt bekommen. Sonst ist ÖSTERREICH ja auch nicht so zurückhaltend!

Red. Anm.: An die Konzernsprecherin Mag. Tinkler des zur REWE Group Austria gehörenden MERKUR haben wir am 7.8.09 eine Anfrage wie folgt gerichtet:

In der Tageszeitung ÖSTERREICH, innerhalb eines heute veröffentlichten Artikels auf Seite 2 schreibt das Medium wie folgt: „Der anwesende Filialleiter will sich an nichts erinnern“. Es ergeht an Sie die Anfrage ob es zutreffend ist, daß Ihr Dienstnehmer in Anbetracht der Erschießung eines Jungendlichen sowie der Verletzung eines weiteren Tatbeteiligten, „sich an nichts erinnern will“, dessen Angaben ggf. zur Klärung des Sachverhaltes und zur Rekonstruktion des Tatherganges dienlich sein könnten und die Öffentlichkeit sehr wohl ein berechtigtes Interesse daran hat, den Inhalt seiner Wahrnehmungen zu erfahren. Ist diese Aussage in ÖSTERREICH zutreffend oder falsch?

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(Erstveröffentlichung 8.8.09)

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